Ernährungstherapie

Die optimale individuelle Ernährungsform steht in keinem Buch.
Die Ernährung ist wichtig. Doch ich möchte sie nicht überbewerten. Sie ist ein Aspekt wie Atmung, Bewegung, Arbeit, Entspannung und Geisteshaltung. Sie ist nicht immer gleich, sondern verändert sich ständig (vom Baby-, Kleinkind- Jugend-, Erwachsenen- bis zum Greisenalter). Sie spiegelt unseren Entwicklungsstand und unsere psychisch-soziale Situation wider.

Abhängig von regionalen Gewohnheiten und Klimazonen sind die Ansprüche an die Nahrung ganz unterschiedlich.

Die Bedeutung der Ernährung hat sich auch mit der Zeit verändert. Bei uns in Deutschland haben wir heute genügend Nahrungsmittel, aus aller Welt zu jeder Jahreszeit, zur Verfügung. Food Design, Gentechnik, Spritzmittel und Zusatzstoffe bieten neue Möglichkeiten und stehen im Gegensatz zu naturbelassener Nahrung. Wir sind mehr auf der Suche nach neuen Gaumenfreuden und Genüssen und es geht nicht mehr darum einfach satt zu werden oder gar zu überleben.

Ein Ziel ist es, mit diesem Überfluss an Nahrung gelassen umzugehen und so zu kochen und zu essen wie es für Sie jetzt, zu dieser Zeit gesundheitsförderlich ist.

Genuss und Freude am Essen neu entdecken, das körperliche, geistige, und seelische Wohlbefinden steigern; dazu können Abstinenz, Entschlackungstage und Fastenkuren hilfreich sein.

In meiner Praxis nütze ich neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Ernährung (Deutsche Gesellschaft für Ernährung und Ernährungmedizin), sowie Wissen aus traditionellen Gesundheitssystemen wie die 5-Elemente Ernährung aus der TCM.

Ich lege Wert auf eine individuelle, fundierte und umsetzbare Lösung für die Probleme meiner Klientinnen und Klienten. Eine Ernährungstherapie ist u.a. sinnvoll bei:

  • Hitze- und Kälte - Ungleichgewicht
  • Verdauungsstörungen
  • Übergewicht und Untergewicht
  • Laktoseintoleranz, bei erhöhten Leberwerten oder Blutfetten
  • Eisenmangel, Organschwächen und andere.

Die Vollwerternährung

Der Mediziner und Ernährungsforscher Werner Kollath begründete 1942 mit dem Buch „Die Ordnung der Natur“ die Vollwerternährung. Wesentliche Grundsätze der Vollwerternährung wurden von Koerber, Männle und Leitzmann in ganzheitlichem Ansatz definiert.

Die Lebensmittel sollen der Gesundheit des einzelnen Menschen dienen. Sie sollen aber auch der Gesundheit der einzelnen Betriebe von Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung dienen, sowohl innerhalb einzelner Staaten als auch weltweit in der Staatengemeinschaft. Sie sollen soziale Gerechtigkeit für Menschen in Entwicklungsländern fördern, außerdem sollen sie die Gesundheit der Umwelt berücksichtigen bezüglich Energie- und Rohstoffverbrauch, Schadstoffemission bei Herstellung und Transport und Abfallentstehung, z. B. durch die Verpackung.

Grundsätze der Vollwerternährung:

1.Bevorzugung pflanzlicher Lebensmittel (überwiegend lakto-vegetabile Ernährungsweise)
2.Bevorzugung gering verarbeiteter Lebensmittel
3.Reichlicher Verzehr unerhitzter Frischkost ( Etwa die Hälfte der Nahrungsmenge)
4.Zubereitung genussvoller Speisen aus frischen Lebensmitteln, schonend und mit wenig Fett
5.Vermeidung von Nahrung mit Zusatzstoffen
6.Vermeidung von Nahrungsmitteln aus bestimmten Technologien (wie Gentechnik, Food Design, Lebensmittelbestrahlung)
7.Möglichst ausschließliche Verwendung von Erzeugnissen aus anerkannt ökologischer Landwirtschaft
8.Bevorzugung von Erzeugnissen aus regionaler Herkunft und entsprechend der Jahreszeit
9.Bevorzugung unverpackter oder umweltschonend verpackter Lebensmittel
10.Vermeidung bzw. Verminderung der allgemeinen Schadstoffemission und dadurch der Schadstoffaufnahme durch Verwendung umweltverträglicher Produkte und Technologien
11.Verminderung von Veredelungsverlusten durch geringeren Verzehr tierischer Lebensmittel
12.Bevorzugung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, die unter sozialverträglichen Bedingungen erzeugt, verarbeitet und vermarktet werden (u.a. Fairer Handel mit Entwicklungsländern)

Allgemeine Fragen zur Ernährung

Was ist Ernährung?

Das Produkt aus Nahrung und Verdauungsleistung, wobei die Verdauungsleistung bei jedem Einzelnen individuell ist.

Worüber nehmen wir Stoffe aus der Umwelt auf?

Haut, Oberfläche: ca. 2 m²
Lunge, Oberfläche: ca. 80-120 m²
Darm, Oberfläche: Dünndarm ca. 200-500 m²

Den größten Kontakt zur Umwelt hat die Darmschleimhaut. (80 % des Lymphatischen Abwehrsystems befinden sich im Darm unter der Darmschleimhaut).

Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Körperhaltung und dem Darmsystem?

Ja. Schon F.X. Mayer (1875-1965), hat seine Klienten vor und nach der Kur vermessen. Form und Größe von Bauch, den Abstand von den Schulterblättern zur Wirbelsäule. Er stellte fest, dass sich nach der Kur die Messwerte verändert hatten.

Welches sind die häufigsten Fehler beim Essen?

Zu schnell, zu viel, zu oft, zu spät, zu schwer; zu müde, gestresst, nebenher; Wir trinken oft "Nahrungsmittel" wie Milch, Heiße Schokolade und kalorienreiche Säfte, Zuckerwasser und alkoholische Getränke.

Wo beginnt unsere Ernährung?

Die Ernährung beginnt bereits im Mutterleib. Über die Nabelschnur erhält der Embryo alle Stoffe, die er zu seiner Entwicklung und zu seinem Wachstum braucht. Die Ernährung des Säuglings ist entscheidend für die Entwicklung und den Aufbau seiner Darmflora. Im Säuglingsalter werden unsere ersten Ernährungsgewohnheiten geprägt. Dann weiter am Familientisch von Eltern und / oder Großeltern, danach vom Trend (z. B. was unter Mitschülern als "in" gilt), die Werbung, unser Lebensstil, unsere Umgebung - all das beeinflusst unsere Ernährungsgewohnheiten.

Was ist mit der thermischen Wirkung von Nahrungsmitteln gemeint?

Eistee kühlt und heiße Gemüsebrühe wärmt. Das ist klar. Doch es geht noch weiter, auch ohne thermische Hilfsmittel wie kochen oder kühlen, können wir die Nahrungsmittel nach ihren wärmenden und kühlenden Eigenschaften einteilen. Dieses Wissen ist nicht neu sondern uralt. Ayurveda (= die Wissenschaft vom langen Leben), die TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) oder Hildegard von Bingen beschreiben zum Teil sehr genau diese Eigenschaften von Nahrungsmitteln, Getränken und Gewürzen.

In der TCM werden die Nahrungsmittel den fünf Elementen Feuer, Erde, Metall, Wasser und Holz zugeordnet und nach ihren Eigenschaften heiss, warm, neutral (YANG-Aspekt), erfrischend und kalt (YIN-Aspekt) eingeteilt.

 heisswarmneutralerfrischendkalt
Holz
sauer
 GrünkernPetersilieApfel sauerTomate
Feuer
bitter
BockshornkleesamenRosenkohlFeldsalatRoggenGrüner Tee
Erde
süß
FenchelsamenKürbisHirseBlumenkohlGurke
Metall
scharf
SchimmelkäseMeerrettichReisPfefferminze 
Wasser
salzig
ScholleLachsErbseKichererbseMungbohnen

Tabellenauszug nach Barbara Temelie, "Die 5 Elemente Ernährung".

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